Grillen, ein Hauch von Abenteuer

Wohl jeder mag den Duft von Holzkohle, diese spezielle Mischung aus Gewürzen, Verbranntem, wobei dies sowohl Fleisch als auch Gemüse sein kann, das über dem Gartengrill geschwenkt wird. Dieses Vergnügen ist im Grunde ein archaisches, denn schon unsere Urahnen haben es sich um das Feuer herum sitzend gemütlich gemacht. Nun sehen die heutigen Gartengrills natürlich viel smarter aus als die Sammlungen von Steinen und Zweigen vergangener Tage, aber das Grundprinzip ist gleich geblieben. Ein Gartengrill bedient zwei wesentliche Funktionen: Der Gartengrill dient als Versammlungsort außerhalb des Hauses, man kommt um ihn herum zusammen, tauscht sich aus, während nebenher aus Rohem etwas Gegrilltes wird.

Der Gartengrill ist aber außerdem ein Tummel- und Imponierplatz für die Herren der Schöpfung. Wer am Gartengrill die Zange schwenkt, ist irgendwie der Alpha Mann; und wer wäre das nicht gerne? Auch kann man zeigen, dass man sich vor gar nichts fürchtet, auch nicht vor fliegender Asche oder Funken. Ein letzter Platz, an dem auch ein Buchhalter noch den Mutigen, den Verwegenen geben kann. Die Damen finden am Gartengrill aber auch ihre spezielle Domäne. Sie halten zwar etwas Abstand zum Geschehen, sind aber eifrig damit beschäftigt, dafür zu sorgen, dass alle immer genug auf den Tellern haben, dass niemand verhungert.

Der Gartengrill kann aber auch, gerade zu vorgerückter Stunde, ein Platz für teilweise sehr intime Geständnisse sein. Manche Liebe ist schon am Gartengrill entstanden, nach dem Genuss von ausreichend Wein und eben einem milde stimmenden Essen. Der Gartengrill, um den sich alle versammeln, hat also eine vielfältige soziale Funktion, die man bei einem „normalen“ gesitteten Essen am Tisch wohl nie erzielen wird. Oft greifen nach dem Essen sogar noch andere alte Rituale, die leicht verstimme Gitarre wird heraus geholt und das gute alte „blowing in the wind“ angestimmt. Man fühlt sich wieder so jung, wie man war, als man in Portugal auf der Inter-Rail Tour an einem Feuer die Lambrusco Flasche kreisen ließ.

Vom urväterlichen Fleischspieß zum Grillen, Backen und Räuchern in der Außenküche

Das so beliebt gewordene Grill ist nicht etwa eine Erfindung der Neuzeit. Bereits 600 000 vor Christi haben unsere Vorfahren, wie Knochenfunde aus China beweisen, Fleisch über dem Feuer gegrillt. Grillen ist also das älteste Garverfahren. Schon früh merkten die Menschen, dass gegrilltes gegenüber dem vorher roh verspeisten Fleisch wesentliche Vorteile hat. Nicht nur, dass Gegartes besser verdaut wird, auch der Geschmack verführte unsere Vorfahren von nun an dazu, das Fleisch am Spieß zu braten.

Wem läuft nicht auch heute noch das Wasser im Munde zusammen, wenn der Nachbar einen Grillabend veranstaltet? Heute weiß man, dass sich beim Grillen bestimmte Röst- und Aromastoffe bilden, die es beim Schmoren und Braten von Fleisch einfach nicht gibt. Viele Restaurants bieten heute Fleischzubereitungen in allen drei Verfahren an und nicht umsonst werden vom Gast meist die Fleischgerichte vom Grill ausgewählt.

Der Begriff Grill stammt aus dem englischen und bedeutet ursprünglich soviel wie Bratrost. Inzwischen wird das gesamte Grillgerät, Bratrost, Ständer und evtl. Ablagefläche als Grill bezeichnet. Das Grillen geschieht heutzutage auf unterschiedliche Weise, je nachdem, für welches der Grillverfahren man sich entscheidet, das heißt, welchen Brennstoff man dazu benutzt. Fürs Grillen von Grillgut verwendet man am besten Buchenholz, Holzkohle oder neuestens auch Pelletts. Hierbei sollte beachtet werden, dass es keine Berührung des Feuers mit dem Gargut gibt. Die Zubereitung am offenem Feuer ähnelt natürlich am meisten dem ältesten Garverfahren.

Außer dem selbstgebauten Grill, das auch ihren Dienst verrichtet, steht den Gartenfreunden eine riesige Auswahl an Grillgeräten zur Verfügung. Die Preise dafür bewegen sich von 20 EUR bis zu beinahe 1000 EUR. Ganz nach der finanziellen Lage und den Wünschen der Grillliebhaber, kann sich wirklich jeder das weitverbreitete Grillvergnügen leisten. Bei den einfacheren Grills unterscheidet man nach Galgen Grill, Schwenk Grill, Dreibein Grill und fahrbaren Grill Stationen. Wer einen dauerhaften Grill haben möchte und dabei seinem Garten ein besonderes Flair geben will, der baut oder lässt sich einen regelrechten Grillofen aus hitzebeständigem Beton oder Quarzstrukturbeton bauen. Er kann aber auch unter den vielseitigen Angeboten, wie einem Edelstahlgrillofen mit Graubeton, einem Gartengrillkamin mit Edelstahl- oder Kupferhaube, einem exklusiven Gartengrill mit südländischem Charme oder gar einer Außenküche zum Grillen, Backen und Räuchern entscheiden. Diese robusteren Außengrills dienen an herbstlichen Gartentagen auch noch als Wärmespender für kühlere Nächte.

Aber auch an Grillfreunde auf den Balkonen oder in der Küche ist gedacht. Für sie bieten sich Elektrogrills oder Gasgrills an, die keinen Ruß verursachen, deren Grillprodukte allerdings auch nicht die speziellen Röst- und Aromastoffe entwickeln. Eines haben aber alle Grills gemeinsam: Durch Verwendung eines Grillrostes laugen die Lebensmittel nicht aus und sie saugen sich nicht mit Fett voll.